Zühlendorf - Sonnenuntergang spiegelt sich im Dacia Duster
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Vier wunderbare Orte an einem Tag

Wir haben viel besser geschlafen, bei geschlossenem Fenster und ohne Mücken, dafür war es super warm und die Scheiben ganz beschlagen. Immer noch nicht so wirklich optimal. Am Morgen waren dann diverse Hunde da, natürlich auch wieder mal diese typischen Männer (ja, bisher waren das ausschließlich Männer), die einfach vor einem stehenbleiben und besserwisserisch deutlich machen, dass ihr Hund ja nichts tut, wenn Damien Krawall macht. Diese Sorte Mensch ist scheinbar nicht in der Lage einfach weiter zu gehen – kein Wunder, dass sich die Situation kaum beruhigen lässt. Bevor auch noch die Kinder aus dem Camper nebenan raus kommen, haben wir die Flucht ergriffen. 

Wir sind die Küste hoch nach Klausdorf. Direkt an der Ostsee gegenüber der unbewohnten Insel Bock. Es ist wunderschön hier, ganz viele Getreidefelder, wir können richtig weit schauen, Seeluft schnuppern und trotz ein paar weiteren Besuchern, ist es ziemlich ruhig.

Erstmal Kaffee und Frühstück! Damien fühlt sich auch super wohl. Wir haben ihn mit den Schleppleinen am Auto befestigt, sodass er ein bisschen frei laufen konnte. Da einige Radfahrer unterwegs waren, haben wir die Chance genutzt, mit Damien zu üben, diese krawallfrei an uns vorbei zu lassen und hatten dabei gute Fortschritte. Zwei Stunden an einem solch schönen Ort in der Sonne zu chillen ist wirklich herrlich und füllt sämtliche Tanks auf.

Ich hatte die Ehre Tina die Haare zu waschen und dann sind wir über das Feld ans Wasser gelaufen. Auch wenn wir wegen des gestrüpten Ufers nicht rein konnten, war es super schön! Unser Plan war, am Abend hier im Feld das Zelt aufzuschlagen – es wurde dann super heiß und wir sind weitergezogen sind, um ein schattigeres Plätzchen zu finden. 


Wohin kann man am besten vor der Sonne flüchten? Genau, in den Wald. Also haben wir wieder ein Ziel auf der Karte gewählt und versucht es zu erreichen. Diesmal war es wirklich nur ein Versuch, bis wir festgestellt haben, dass wir partout nicht an den Waldsee kommen. Das war das erste SUV Training für unseren Duster, zwei Kilometer über Stock und Stein durch Löcher und mit Schräglage sind wir durch die Waldwege und immer wieder sind wir an den Punkt gekommen, wo nur landwirtschaftliche Fahrzeuge erlaubt sind. Naturschutzgebiet – da führt uns mit dem Auto nichts rein. Schlussendlich haben wir uns dann einen anderen See ausgesucht.


Angekommen in Pütten. Auch hier wollten wir – wie auch sonst – nicht an die offizielle Badestelle sondern in eine nicht frequentierte Ecke mit Seezugang. Wir sind dann auf einem Feld gelandet, auf dem zwei Ortsansässige gerade Baumabfälle abgeladen haben und uns ein wenig ausgelacht haben, als wir sagten dass wir den See suchen. Es hab dort zwei. Aber wir können ja schlecht sagen, dass wir einen Platz zum Wildcampen suchen. Naja die beiden haben uns netterweise erklärt wo es zur Badestelle geht. Da hier zwei Seen sehr nah aneinander liegen, sieht man oft Schilder die auf Otterwechsel hinweisen – immer mal was Neues.

Am Pütter See haben wir die Decke im Schatten des Autos aufgeschlagen. In sicherer Entfernung war die offizielle Badestelle, an sich sehr schön, aber hier ist sicherlich auch am Abend noch einiges los. Damien hat dann Ameisenbär gespielt und hat einen Moment gebraucht, bis der Juckreiz wieder vorbei war. Ameisenbisse sind für Hunde giftig und können nicht nur Juckreiz sondern auch ganz schnell Schwellungen und allergische Reaktionen auslösen – das war nicht so lustig. Als es sich wieder beruhigt hat, konnten wir gemütlich essen und etwas chillen.

Zwischendurch hat Damien sich unter dem Auto noch mit Schmiere einen Irokesen verpasst. Sieht das nicht schick aus?


Am frühen Abend sind wir wieder aufgebrochen um nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Ziel ist Neu Bartelshagen, ein kleines Dorf am Barther Bodden mit 360 Einwohnern und einem winzigen Hafen „Zühlendorf“, der gerade mal Platz für maximal zehn kleine Motorboote hat, aber wirklich kleine, so bis fünf Meter. Super süß und total ruhig. Hier sind drei weitere Camper. 

Nachdem Damien im Wasser war, sind wir am Deich spazieren gegangen. Auf dem Rückweg gab es Krawall mit einem Hund der frei lief. Damien macht den Macker, der andere Hund lässt sich das nicht gefallen, zeigt ebenfalls Zähne und lässt sich von seinem Halter nicht zurückrufen. Wir waren schon auf Schlimmeres gefasst, nicht so lustig. Entspannung und dennoch immer ein bisschen Action bei uns.

Danach haben wir jedenfalls auf der Decke gechillt, Damien hat versucht Vögel zu jagen und mit Paul getobt.

Zum Abendessen gab es Gnocci mit Bollo und Varmesan. Danach haben wir das Zelt aufgebaut, während Damien im Auto geschlafen hat. Ein aufregender Tag – auch für ihn. Als wir fertig waren sind wir kurz „kinderlos“ zum Wasser um das Ergebnis eines wunderbaren Sonnenuntergangs ein bisschen näher zu sehen.

Alles in allem war das ein Tag mit sehr vielen Eindrücken an vier wunderbaren Orten. 

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