Damien im Auto mit der Ananas-Lichterkette
Deutschland,  Mikro-Camper

Testschlafen in Hückeswagen

Nach unserem Urlaub haben wir überlegt, was wir an unserem Schlafkomfort im Auto verbessern können. Nachdem wir die letzten Wochen überlegt, geplant und etwas gebaut haben, war dieses Wochenende der erste Schlaftest angesagt.

Es ging für eine Nacht in Richtung Radevormwald, an die vielleicht breiteste Stelle der Wupper. Hier sieht man auch die Wuppertalsperre und eine Autobrücke, die bei Kräwinkel über die Wupper führt. Der Ausblick ist so schön, dass wir während der Fahrt vergessen haben, Fotos zu machen. Links die Talsperre und rechts ein Freizeitgebiet für Wassersportler. Ein kleiner Hafen, Kanu- und Kajakfahrer*innen, Stand-Up-Padler*innen und natürlich diverse Leute die am schwimmen oder plantschen waren. Bei 32 °C auch keine schlechte Idee.

Diesmal hatten wir vor, erst einen Platz zu finden, an dem wir über Nacht bleiben wollen und uns dann die Gegend anzuschauen. Wir hatten uns vorher bereits zwei Plätze ausgesucht, sodass wir diese direkt angesteuert haben. Der erste lag in einem Naturschutzgebiet, was auf der Karte nicht zu sehen war. Der letztmöglich mit dem Auto zu befahrende Weg war in einer Wohnsiedlung mit Hotel und Gastronomie für Wanderer. Der zweite Platz ist auf der Karte ein Parkplatz inmitten von Feldern. Wir waren gespannt, wie es in Realität ist – denn das sah schon ziemlich ulkig aus. Etwa 400 Meter vor dem Ziel, an einem Pferdegestüt, haben wir zwei Feldern gesehen, die als Parkplatz dienten und komplett voll mit Autos standen. Auch an der Straße standen Schlangen von Fahrzeugen. Da muss irgendeine große Veranstaltung sein. Zügig weiter, es waren ja noch ein paar Meter bis zum Ziel.


Und dann waren wir da. Ein toller Wanderparkplatz in Voßhagen bei Hückeswagen. Ein bisschen versteckt durch die ganz vielen Bäume und sehr ruhig. Lediglich ein Auto mit zwei Personen, die dort ebenfalls zum Bleiben waren, stand dort. Der Platz ist nur wenige Meter von der Wupper entfernt, an zwei Seiten ist eine eine Pferdewiese und vom Trubel ein paar Meter zurück, war nichts zu spüren. Wir haben uns es gemütlich gemacht und sind dann ein Stück gelaufen. Vorbei an der Pferdewiese in den Wald. Der Wald sieht sehr schön aus, nur schmale Pfade was auf wenige Besucher hindeutet. Dafür viele Eichhörnchen und an manchen Stellen kann man von oben auf die Wupper blicken. Ein Stück weiter, den Wald bergab, ist ein kleines Stück, an dem man direkt ans Wasser kann – der Platz war gerade leider mit anderen Menschen und Hunden belegt, sodass wir wieder zurück zum Auto sind.

Jetzt wird es spannend. Wir bauen das erste Mal unseren kleinen Selbstbau auf. Zur Erinnerung: Durch das Umklappen der Rücksitzlehne entsteht beim Dacia Duster II eine Stufe zwischen Kofferraum und Lehne. Die Luftmatratze kann das natürlich nicht ausgleichen, sodass wir mit dem Rücken recht hoch lagen und Nachts teilweise etwas runtergerutscht sind. Nun haben wir ein Gerüst gebaut und die Fläche begradigt. Im Kofferraum befindet sich ein Kasten mit Staufläche und oben auf liegt eine Holzplatte. Eine weitere Platte wird eingerastet und im Bereich der Rückenlehne gelegt. Eine genaue Beschreibung mit Bildern folgt nochmal in einem separatem Beitrag. Auf unserer Konstruktion liegt die Luftmatratze.

Wir sind begeistert, unser Gepäck ist fast vollständig verstaut und mit zwei kleinen Lichterketten ist es richtig gemütlich. Zur Mückenabwehr haben wir zwei sogenannte Fenstersocken gekauft. Eigentlich dienen sie als Sonnenschutz, sind aber super als Mückenschutz nutzbar. Sie werden einfach über das Fenster gezogen, können mit Klettverschluss befestigt werden und die Fenster können problemlos geöffnet und geschlossen werden.

Unsere kleine Tischkonstruktion muss noch ein bisschen optimiert werden. Wenn wir die Platte etwas weiter rausziehen, wird sie instabil. Nicht desto trotz haben wir darauf gut unser Abendbrot zubereiten können.

Als die Pferde zum füttern gerufen wurden, kam die ganze Horde direkt am Auto vorbeigerannt – Damien fand das weniger lustig und hat ordentlich Radau gemacht. Die Pferde haben sich nicht stören lassen und wir waren begeistert von der Staubwolke die, trotz der ganzen Bäume umzu, über den Parkplatz gefegt kam. Was so eine Horde an Pferden aufwühlen kann, ist schon gewaltig.


Beim späteren Spaziergang sind wir nicht in den Wald sondern parallel zur Wupper gelaufen. Mal abgesehen von einigen Mountainbikern, ist hier das Naturschutzgebiet wirklich zu spüren und zu sehen. Wir haben einen Fischreiher, ganz viele Gänse und Eichhörnchen und sogar ein Reh gesehen. Bereits zuvor im Wald haben wir Frösche gesehen, aber am erstaunlichsten waren tatsächlich die Gänse. In Schwärmen sind sie über die Wupper geflogen, wie bei Nils Holgersson.

Am Abend haben wir im offenen Auto gechillt bis es anfing zu regnen. Nach dem heißen Tag war das eine schöne Abkühlung, sodass auch die Nacht nicht ganz so heiß wurde. Wohl temperiert, mit geradem Rücken und gefühlt viel mehr Platz, haben wir sehr gut geschlafen. Insgesamt waren über die Nacht dann drei weitere Fahrzeuge auf dem Parkplatz, von denen uns aber niemand richtig sehen konnte.

Früh morgens waren wir die meisten bereits wieder los und wir konnten gemütlich Kaffee trinken und frühstücken. Die Wasserversorgung war mit den neuen 5 Liter Faltkanistern mit Hahn übrigens auch super – also sie wäre es gewesen, wenn das Wasser nicht vom Auswaschen noch nach Spülmittel geschmeckt hätte. Zum Glück hatten wir noch eine weitere Wasserfalsche zum Trinken dabei. Nachdem es zu regnen aufgehört hat, haben wir zusammengepackt und dabei versucht so zusammen zu packen, als würden wir die nächste Nacht auch wieder draußen sein. D.h. wir wollten soviel wie möglich aufgebaut lassen. Dabei haben wir festgestellt, dass es auch hier noch ein wenig Optimierungsbedarf gibt. Wenn die Matratze mit halber Luft im Kofferraum liegt, dann müsste das Rückenteil drunter liegen – geht, ist aber ein blöder Handgriff beim schnellen zusammen räumen …

Wir denken und tüfteln weiter … und genau dafür war diese Nacht da.

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