Frankreich,  Reisetagebuch

[441] Au revoir Normandie

Nachdem wir uns letzte Woche Étretat wegen des Regens gespart haben, sind wir weiter bis in die Nähe von Utah Beach. Wir haben einen wenige Meter vom Strand entfernt frei gestanden. Es waren ein paar andere Camper dort und ansonsten fuhren regelmäßig Fischer mit ihren kleinen Booten vorbei, direkt auf den Strand.

In der Normandie gibt es viele Bunker. Gerade hier ist Landungsort der Alliierten im 2. Weltkrieg gewesen, die Bunker sind Ausstellungsorte und es sind sogar Armee Fahrzeuge am Strand unterwegs. Ziemlich beeindruckend und irgendwie auch unheimlich.

Am Nachmittag und Abend waren wir am Strand und haben super schöne Muscheln gesammelt. Das Laufen ist sehr ungewohnt, denn stellenweise sind wir mehrere cm in den Sand eingesackt. Für den nächsten Morgen haben wir uns vorgenommen ins Wasser zu gehen. Und das war dann extrem mystisch. Es war total nebelig. Das Meer hat eine ziemlich starke Tide, wir konnten recht weit rein laufen und das Wasser ging einfach in den Nebel über. Hinter uns haben wir den Strand kaum gesehen. Stattdessen haben wir Pferde laufen hören, die dann irgendwann samt Wagen und Person aus dem Nebel aufgetaucht sind. In der Ferne konnten wir einen jemanden im Kanu angeln sehen. Und das Wasser kam immer näher …


Wir standen nun wieder vor der Entscheidung, wohin es als nächstes gehen soll. Schnell weiter Richtung Portugal oder langsam reisen und Frankreich entdecken. Irgendwie wollten wir schnell weiter, aber auch nicht zu schnell. Das ist ein Zwiespalt, den wir schon häufiger mal auf unserer Reise hatten. Wir haben uns entschieden, dass wir viel Zeit in Portugal verbringen und damit zügig voran kommen möchten. Uns so haben wir die Normandie verlassen und sind die 300 Kilometer weiter bis nach Nantes.

Auf dem Weg damit, haben wir die mautpflichtige Normandie Brücke überquert. Frankreich durchfahren sind ansonsten Mautfrei – und meist auch Autobahnfrei. 300 Kilometer sind dann gerne 5-6 Stunden Fahrt mit dem Wohnmobil. Dafür sehen wir aber auch ganz viel vom Land, fahren durch Landschaftsschutzgebiete und kleine Dörfer. In Nantes standen wir an einem kostenlosen Wohnmobilplatz an einem Friedhof auf dem zwei ziemlich in die Jahre gekommene und verlassene Camper standen. Über dem Entsorgungsschacht stand ein alter Camper von dem wir dachten, die Leute hätten sich dort niedergelassen – das war anfangs ziemlich weird. Nach einer Zeit sind sie dann aber gefahren, was den Platz weniger seltsam gemacht hat und wir hatten später eine ruhige Nacht.

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