[442] Clérac und Escource
Von Nantes aus hatten wir wieder knapp 300 Kilometer auf dem Tagesplan. Ursprünglich wollten wir den Le Mont-Saint-Michel, eine felsige Insel im Wattenmeer, besuchen. Doch wieder mal war es ständig am regnen. Der Besuch wäre ein Tagestrip zu Fuß gewesen und bei gefühltem Dauerregen macht das keinen Spaß. Also haben wir auch diese Sehenswürdigkeit ausgelassen und uns auf den Weg gemacht. Wir hatten uns bereits einen vermeintlich schönen Platz am Fluss rausgesucht und diesen direkt angesteuert. Vier Stunden später sind wir in einem kleinen, gefühlt verlassenen, Ort angekommen. Den Platz gab es nicht mehr, dazu kein Netzempfang. Das haben wir außerhalb von Deutschland wirklich seeeehr selten. Wenige Kilometer weiter hatten wir wieder Empfang und konnten uns einen anderen Platz raussuchen. Ich hatte keine Lust mehr zu fahren und um möglichst sicher zu sein, haben wir uns einen kostenlosen Kleinstadt Wohnmobilstellplatz mit über 30 Plätzen rausgesucht. Die Wahrscheinlichkeit, das dort was frei ist geht an die 100 % – wenn denn dort nicht gerade Kirmes wäre. Und somit mussten wir leider wieder weiter. Google Maps hat uns dann noch eine ziemlich enge und steile Straße hochgeschickt an deren Ende wir rechts in einen Trampelpfad abbiegen sollten – lieber nicht.
Eine halbe Stunde später sind wir dann in Clérac an einem tollen Platz angekommen. Sechs Plätze im Grünen an einem Teich. Geblieben sind wir zwei Nächte. Wir haben einen Arbeitstag eingeschoben, die Fahrpause genossen und sogar noch die liebe Isi, die mit dem T3 ihres Vaters Frankreich erkundet, kennengelernt. Nach einem gemeinsamen Frühstück sind wir weitergefahren.
Unser erstes Ziel: Die Dune du Pilat – Europas größte Wanderdüne. Ein atemberaubendes Erlebnis. Die riesige Düne geht überfällt auf der einen Seite den Wald und auf der anderen Seite verschwimmt sie im Meer. Der Weg hoch führt über eine Treppe, selbst das ist schon anstrengend. Ich bezweifle, dass es jemand locker schafft, die Düne zu Fuß hoch zu laufen. Es ist unfassbar steil. Der Sand ist teils sehr locker, an manchen Stellen aber auch extrem fest, sodass man gerade mal einen cm einsackt. Eine Weile saßen wir dort und haben die Aussicht genossen, der Sand flog durch den Wind in jede Ritze der Kleidung. Wir sind nicht allzu lange auf der Düne geblieben, weil es auch hier wieder ziemlich grau und grau war – und zurück an der #karlakiste hat es dann auch direkt angefangen zu regnen.
Unser Ziel für die Nacht war der Ort Escource und ein alter Tennisplatz. Die Nacht haben wir damit dort verbracht, wo einst die gelben Bälle übers Netz flogen …