Deutschland,  Reisetagebuch

[766] Van-Upgrade in Deutschland und die Suche nach einer Dusche

An unseren letzten Tage in Dänemark hatten wir Besuch von lieben Freunden. Wir haben bis in die Nacht gesabbelt und hatten eine schöne, wenn auch kurze, Zeit. Von da aus ging es für uns nach Deutschland. Wir haben nochmal einen Abstecher bei Freunden und Familien gemacht, einen Termin in Hamburg wahrgenommen, das Planetarium besucht und ein großes Van-Upgrade durchgeführt. Neben dem Austausch unseres Innenraumfilters für die Klimaanlage, dem Wechsel von USB-Steckdosen zu USB-C und dem Anbringen einer Regenrinne, hatten wir unseren lang ersehnten Termin in der Werkstatt.



Es wurde Zeit für Solar

Gemeinsam mit und unter Anleitung von unserem WoMo-Bastler haben wir unser kleines Kraftwerk installiert. Erst stand der Termin noch auf der Kippe, weil die Teile nicht pünktlich kamen und die Batterie kam auch erst an, als die Solarpanele schon montiert waren – aber zum Schluss hat mit nur einem Tag Verzögerung doch alles geklappt.

Wir haben nun 300 Watt Solar auf dem Dach. Unsere 120 ah AMG Batterie haben wir gegen eine 150 ah Lithium getauscht. Diese ist genauso groß, wiegt aber gerade mal die Hälfte und kann dazu bis auf wenige Prozent entladen werden, ohne Schaden zu nehmen. Eine AMG hingegen sollte nur zur Hälfte entladen werden. Wir haben jetzt also mehr als doppelt soviel Akku-Kapazität. Zusätzlich haben wir weiterhin unser flexibles 100 Watt Panel für die Powerstation. Mit diesem Setup sollten wir auch ohne jegliche Sonneneinstrahlung min. 5-6 Arbeitstage autark stehen können. Da aber eigentlich immer ein bisschen Sonnenenergie rein kommt, werden wir vermutlich fast täglich unseren Verbrauch decken können und sind damit wahrscheinlich nie mehr auf externen Strom angewiesen.


Am ersten Werkstatttag haben wir mit Ausnahme der Batterie alles installiert. Auch unser Router ist jetzt fest verbaut, hängt am Dauerstrom und ist an einer Dachantenne angeschlossen. Während auf unserem Dach mehrere Reifen die Solarpanele beschwert haben, haben wir die Nacht in der Werkstatt geschlafen. Tina musste am nächsten Tag arbeiten und ich habe die Batterie getauscht. Das stellte sich als ziemlich frikkelig raus. Nach dem Einsatz des Multitools und ein paar Spänen weiter, hat die Batterie auf den Millimeter an Ort und Stelle gepasst. Die Elektroinstallation hat ihren Platz unter dem Bett und der Vorbesitzer hat das Bett nach Einbau der Batterie gemacht – zum Glück hat es doch irgendwie gepasst. Allerdings waren auch die Kabel alle in der Länge passend für die AMG zugeschnitten, die Lithium war allerdings etwas höher. Mit Geduld kommt man zum Ziel … und es ist dann wirklich von Vorteil, Material und Werkzeug einer voll ausgestatteten Werkstatt nutzen zu können und natürlich auch die fachmännische Unterstützung. In Tinas Mittagspause haben wir die Werkstatt verlassen. Die Zeit bis Feierabend haben wir auf einem Supermarktparkplatz verbracht.


Ich wär gern wieder sauber

Und dann ging es weiter: Richtung Erzgebirge. Und zu einer Dusche. Zwar haben wir in Deutschland alles an Material für die Fertigstellung unserer Dusche gekauft, es aber noch geschafft es zu verbauen. Nach zwei Tagen Werkstatt, Schmiere, Fett und Staub war die Dusche mehr als dringend. Unsere Anlaufstelle war ein Platz am Schwimmbad etwa 200 Kilometer entfernt – wir wollten ja auch noch Strecke machen. Leider konnten wir dort wegen einer Überschwemmung durch Unwetter weder über Nacht bleiben noch Duschen. Es war schon ziemlich spät, also haben wir einen Campingplatz angesteuert. Bei Ankunft wurden wir direkt von mehreren Seiten creepy beäugt – und uns wurde mal wieder klar, warum wir Campingplätze nicht mögen. Auch wenn das natürlich nicht repräsentativ ist. Dann steuern wir halt den nächsten Platz an: Ohne Dusche, frei stehend. Auch das war nichts .. und dann entschieden wir uns einfach auf einem PKW Platz in einer Wohnsiedlung zu nächtigen. Der Waschlappen musste mal wieder her …

Früh morgens sind wir weitergefahren, weitere 300 Kilometer bis ins Erzgebirge zu einem öffentlichen Seebad mit Dusche. Und die war geschlossen. Irgendwer wollte nicht, dass ich mich wieder frisch fühle. Wenige Kilometer weiter haben wir dann einen ganz tollen neuen Stellplatz gefunden. Nicht nur mit Dusche, sondern mit einem richtigen Badezimmer. Ich weiß nicht, ob ich mich je so sehr darauf gefreut habe. Direkt am Platz ist ein kleiner Bahnhof an dem die Fichtelbergbahn hält, mit Dampflock-Geräuschen, Gehupe und weißen Wolken – das war so richtig schön. Schade, dass wir nur eine Nacht bleiben konnten.

Am nächsten Tag haben wir in Crottendorf echte Crottendorfer Duftstäbchen gekauft – Tina kommt hier aus dem Erzgebirge und schwört auf das Original. Nach einem Besuch bei ihrer Oma und einem Spaziergang durch Annaberg-Buchholz sind wir am späten Nachmittag nach Österreich gestartet.

Es ist Sonntag. Morgen früh stehen Arbeit und Kundentermine im Kalender. Vorher benötigen wir noch eine Internet-SIM Karte für Österreich. Um 22.30 Uhr sind wir in kurz hinter der Grenze auf unserem Nachtplatz angekommen, früh um 7:30 Uhr hatten wir die SIM im Router und so begann unser Aufenthalt hier auf einem unschönen Parkplatz mit dem Versuch von Konzentration nach so vielen schönen und aufregenden Tagen.


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