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[752] Von UFO, Festival-Gelände und Rehen

Eine Woche in der wir uns an keinen Plan gehalten haben. Südschweden ist voll von Tourist*innen und die Stellplatzsuche gestaltet sich eher schwer. Die Plätze, die wir bevorzugen waren voll oder extrem schief oder ohne Internet – oh ja, sehr selten passiert das auch außerhalb von Deutschland. Außerdem wollten wir ein paar Tage stehen, was allerdings ohne Solar auf dem Dach unrealistisch ist.

Und das Wichtigste: Wir mussten dringend waschen, was in Schweden ja nicht so einfach ist. Wir waren also irgendwie genötigt auf einen Stellplatz zu fahren, 25 Euro die Nacht zu zahlen, uns einzureihen in engen Pitches zwischen vielen Campern und dann hoffen, dass wir waschen können. Darauf hatten wir so gar keine Lust. Allerdings hatten wir auch nur noch dicke Pullover im Schrank – bei fast 30 Grad unglücklich.

Wir haben überlegt, was tun … Auf jeden Fall wollten wir noch das UFO Denkmal in Ängelholm besuchen. Im Maßstab 1:8 erinnert das Denkmal an eine vermeintliche UFO Landung am 18. Mai 1946. Der 28-jährige Bahnarbeiter Gösta Carlsson hatte auf seinem Rückweg nach der Arbeit einen Lichtschein und darauffolgend ein UFO gesehen. Später gründete er eine Firma und hat naturmedizinische Produkte aus Blütenpollen hergestellt – damit wurde er Multi-Millionär. Die Rezeptur für das Heilmittel aus Pollen hat er von den Aliens bekommen, oder aber auch einfach die Eingebung dazu, hier weichen die Quellen ab. Jedenfalls hat er Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre dieses Denkmal bauen lassen.



Tschö Schweden. Hallo Dänemark.

Eigentlich wollten wir erste eine Woche später nach Dänemark fahren. Wir können aber ja immer spontan agieren und weiterfahren, wenn es uns irgendwo nicht mehr gefällt. Einer der größten Vorteile am Vanlife. Und so haben wir morgens beim Kaffee im Bett entschieden, direkt nach Dänemark zu fahren. Eine gute Entscheidung.

Unser erster Platz war auf einem Festival-Gelände am See. Es war zwar viel los, aber es hat sich gut verlaufen und wir hatten zwei schöne Tage. Der See hat klares Wasser – und das habe ich genossen. Ich liebe es in den See zu gehen, allerdings gehe ich ausschließlich in saubere Seen mit sehr klarem Wasser und die sind eher selten. Wir hatten einen super schönen Sonnenuntergang und eine ruhige Nacht.



Zum Arbeiten war auf dem Platz tagsüber aber zu viel Ablenkung und deshalb haben wir uns für die nächsten beiden Tage auf einen ruhigen Wanderparkplatz zurückgezogen. Wir standen zwischen Sanddorn-Bäumen und hatten ein paar Mal Besuch von Rehen – einfach schön.



Unser nächster Platz war wieder an einem Badesee, der ebenfalls super klares Wasser hatte. Jetzt wurde es aber wirklich Zeit für einen Besuch im Waschsalon. Nachdem unsere Kleiderfächer wieder gefüllt. waren, haben wir in Haderslev auf einem privaten Platz eingecheckt, auf dem wir bereits im letzten Jahr waren. Wir treffen uns hier in ein paar Tagen mit Freunden und genießen das entspannte Dasein ohne Stellplatz- und Wassersuche. Hier können wir Billard, Kicker und Tischtennis spielen. Ich kann morgens in aller Ruhe am Getreidefeld meditieren und Sport machen. Und wir genießen den Landstrom – mal wieder kochen auf Induktion und uns keine Gedanken um den Batteriestand machen.

Ob See, Wald, Stadt, ob Bezahlplatz oder freistehend – die Abwechslung macht es einfach. Immer das tun, was wir möchten und dort hinfahren, wo wir sein wollen. Meistens klappt das sehr gut. Und wenn nicht, dann fahren wir weiter.