Portugal,  Reisetagebuch

[622] Ein Abschied auf Zeit und Reise in den Norden

Unsere letzten Tage in Portugal stehen an. Von Arronches sind wir nach einem arbeitsreichen Montag am Abend nach Portalegre gefahren. Portalegre hat uns gar nicht wirklich interessiert – vielmehr eine liebe Freundin, die dort gerade lebt. Nachdem wir den halben Winter 20/21 und ebenso den ganzen November 2021 zusammen verbracht haben, sehen wir uns beim nächsten Mal auf einem anderen Kontinent wieder – in Australien. Es war richtig schön, dass wir uns vor ihrer Auswanderung nochmal gesehen haben. Zur Feier des Tages waren wir im veganen Restaurant „Hokkaido“ essen. Wir hatten einen schönen Abend.

Die Nacht haben wir auf einem Parkplatz in der Stadt verbracht. Die Stadt liegt auf einem Berg und der Parkplatz teilt sich auf zwei Ebenen auf. Die oberste Ebene war ziemlich schräg und es haben viele Autos geparkt. Deshalb haben wir uns für die untere Ebene entschieden. Nachdem wir unten angekommen waren, haben wir erstmal gegoogelt, ab wann ein Wohnmobil umkippen kann. Es ging steil Bergab durch eine 180 Grad Kurve und in der Kurve war die Straße selbst nach außen ebenso schief, sodass die #karlakiste einen ziemlichen Hang nach Rechts hatte. Von oben war das allerdings nicht zu sehen. Ganz ruhig und extrem langsam haben wir es geschafft. Die Nacht war super ruhig – beim Gedanken daran, wie wir wieder hoch kommen, war ich hingegen keineswegs ruhig. Am nächsten Morgen haben wir es dann mit vorgewärmten Motor und im 1. Gang doch recht easy gerockt.

Auf in den Norden

Und dann konnte es losgehen Richtung Norden – wir hatten nichts mehr, was wir in Portugal erledigen mussten. Der nächste Stop zur reinen Übernachtung war in Castelo Branco, eine Stadt, die wir sicher auch noch mal besuchen werden. Heute ging es dann weiter nach Izeda in Nord-Portugal. In diesem kleinen Dorf waren wir bereits im Oktober und haben eine der bisher schönsten Wanderungen unternommen. Der kleine Platz mitten im Ort ist perfekt um zwei ruhige Arbeitstage einzulegen. Die Betonung liegt hier auf ruhig – denn eigentlich versuchen wir lange Fahrtage von Arbeitstagen zu trennen. In der Praxis ist das manchmal nicht so einfach, wie sich heute mal wieder gezeigt hat. Von 5.45 – 09.15 Uhr Terminaufträge, um 9.30 Uhr einen einstündigen Kundentermin, schnell Gas kaufen, damit wir kochen können. Eigentlich wollten wir dann entspannt die 280 Kilometer Richtung Izeda fahren. Doch manchmal kommen dann doch Termine dazwischen und so war um 14:50 Uhr ein Stop am Straßenrand notwendig, um eine halbe Stunde lang im Kundentermin nächste Schritte zu planen. Und auch wenn es manchmal stressig ist – selbstständig zu sein und von fast überall arbeiten zu können, ist ein sehr großes Privileg und eine Freiheit, die ich nicht missen möchte und für die ich wirklich sehr dankbar bin.

Dann ging die Reise weiter und es war mal wieder richtig schön durch die Berge zu fahren. Die unterschiedlichen Landschaften und vielen Weinberge zu sehen, den Douro zu queren – Nordportugal ist schon was ganz besonderes. Und auch mal wieder am Start: enge Durchfahrten in kleinen Dörfern – diesmal sind wir sogar vorgelaufen und haben lieber persönlich geschaut, bevor wir die #karlakiste mitgenommen haben. Es war mal wieder sehr eng. Aber: Wenn’s nur eng war, und wenn auch sehr, hat’s gepasst.

Für uns geht es am Wochenende, mit einer Zwischenübernachtung in Spanien, weiter nach Frankreich.