Portugal,  Reisetagebuch

[478] Schlaflose Nächte und Dauerregen

Weiter entlang der Küste Richtung Lissabon, sind wir in Runa gelandet. Runa ist ein kleines, etwas heruntergekommenes Dorf. Wir hatten in der Nähe in einer Wohnmobilwerkstatt neue Dichtungen für unseren Herd bestellt, da diese sich immer mehr auflösen. Wegen des Feiertags, mussten wir also von Freitag bis Dienstag warten. Das Wetter war bescheiden – es zog Regen und starker Sturm über ganz Portugal. Wie so oft, trifft es Nordportugal und das Centro am schlimmsten. In Runa hatten wir einen Platz gefunden, der eigentlich ganz schön ist, wo sonst niemand war und viel wichtiger: Keine Bäume, fester Boden und keine Überschwemmungsgefahr. Aufgrund der festen Böden den meisten Regionen Portugals, sichert Regen nur schlecht ab und es kommt sehr schnell zu Überschwemmungen.

Die Nacht von Freitag auf Samstag wurden wir so sehr durchgeschüttelt, dass ich ernsthaft dachte, unsere Dachhauben fliegen weg. An Schlaf war nicht wirklich zu denken. Samstag früh war es ein paar Stunden ruhig und wir haben die Zeit genutzt, ein bisschen spazieren zu gehen.

Ab Mittag setzte der Dauerregen wieder ein. Dazu waren die Temperaturen so zwischen 20-25 Grad, es war unglaublich schwül. Die Nacht von Samstag auf Sonntag war weniger stürmisch, der Regen hielt aber an. Sonntag hatten wir uns gerade auf eine Filmsession vorbereitet, als uns klar wurde, dass wir beide keine Lust mehr auf die drückende Luft hatten. Wir konnten wegen des Regens kaum Lüften – und wenn, dann war die Luft natürlich feucht. Die Polster, Decken, Vorhänge, Klamotten … einfach alles, war inzwischen klamm. Das Handtuch im Bad trocknet seit drei Tagen nicht. Wir beschlossen zu fliehen. Weiter gen Süden – etwas weniger Regen, aber auf jeden Fall bessere Luft.


Beim auf den Fahrersitz setzen, wurde mir klar, dass es die richtige Entscheidung war – das Klamme war durch die Hose zu spüren. Im Schnellflug durchs Alentejo, fast bis an die Algarve.

Die Nacht wollten wir in Castro Verde verbringen, auf einem schönen und großen Parkpark an einer Mühle. Die Bewertungen des Platzes waren super. Es war richtig schön ruhig. Und dann übertönte plötzlich laute Musik unseren Ton vom Film. Soundcheck? Bitte nicht. Wir ahnten böses. Sonntag Abend, Halloween und morgen ist hier Feiertag. Nach einer halben Stunde war wieder Ruhe.

23.00 Uhr. Es ging wieder los … Die Musik war wirklich super, allerdings keine 50 Meter von uns entfernt. Wir hatten so gar keine Lust drauf, hatten uns auf eine ruhige Nacht gefreut. Da wir eigentlich relativ entspannt bei sowas sind, sind wir dennoch einfach ins Bett gegangen. Um 1.30 Uhr wurde es immer lauter. Links von uns die Veranstaltungsstätte und rechts neben uns die Jugendlichen, die draußen gröllten. Und immer schön an uns vorbei.

Das erste Mal habe ich Nachts den Motor gestartet und wir haben uns einen neuen Platz gesucht.

Ich bin müde und ich sehne mich nach einer ruhigen Nacht. Aber erstmal geht es gleich weiter. Noch eine Stunde und wir sind an der Algarve – und dort wird erstmal wieder die Stimmung aufgetankt.

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