Portugal,  Reisetagebuch

[466] Camping Vila Chá und eine Menge Wäsche

Erwacht im Nebel und ein regnerischer Tag in der Vorhersage. Von Santa Marta de Penaguião ging es weiter nach Vila Chá. Knapp 130 Kilometer, fast ausschließlich durch die Berge, lagen vor uns. Entlang der N2 ist uns vor Schönheit des Ausblicks mal wieder der Atem gestockt. Bei Regen sieht nochmal alles anders aus, viel kräftigere Farben. Wir cruisen durch die kurvenreichen Weinberge und ich weiß: Portugals Norden ist für mich bisher einfach die schönste Region unserer Reise. Ebenso auch fahrtechnisch die aufregendste. Je höher wir kamen, desto dichter wurde die Sicht. Irgendwann haben wir gemerkt, dass das kein Nebel mehr ist – es sind Wolken, durch die wir fahren.

Wenige Stunden später waren wir in Vila Chá und haben auf dem Campingplatz eingeschenkt. Wir. Auf einem Campingplatz. Und wir hatten sogar vor, mehrere Tage zu bleiben. Was bringt und denn dazu? Ganz einfach: Keine Klamotten mehr im Schrank und der bevorstehende Tagestrip nach Porto. Vom Campingplatz aus, ist man mit der Metro innerhalb einer halben Stunde in Porto. Und da die Einbruchsrate dort recht hoch ist, haben wir uns entschieden, auf Nummer sicher zu gehen und auf dem CP einzuchecken. Wir haben ohne Strom nur 13 Euro die Nacht bezahlt und das ist es definitiv wert. Und ja, solche Plätze sind eigentlich gar nichts für uns – aber wir hatten wir wirklich unsere Ruhe und es war entspannt. Und zugegebenermaßen ist es manchmal ist es auch schön, einfach volle sieben Minuten unter einer heißen Dusche zu stehen. Wenn ich bedenke, dass ich in den sieben Minuten soviel Wasser verbrauche, wir uns sonst für eine Woche reicht – dann .. nein, ich denke besser nicht darüber nach.

Nachdem wir drei große Maschinen Wäsche gewaschen haben, mussten wir feststellen, dass der Trockner nicht wirklich zu gebrauchen ist. Und so haben wir mit Tarpstangen und Wäscheleine ein kleines Kunstwerk gebaut und es tatsächlich geschafft, die gesamte Wäsche am Wohnmobil aufzuhängen. Der Platz ist nur 300 Meter vom Strand entfernt. Felsiger Sandstrand und der unruhige Atlantic sind beeindruckend. Wirklich schön ist der Strand leider nicht, muffig und nicht wirklich sauber – keiner, an dem ich ein paar Stunden verbringen möchte. Vielleicht ändert das ein paar Meter weiter, aber soweit sind wir nicht gegangen.

Damit, dass es über Nacht 95 % Feuchtigkeit gibt, hatten wir übrigens nicht gerechnet. Am nächsten Morgen war die bereits angetrocknete Wäsche, wieder vollends nass. Egal – wir fahren nach Porto und am Abends ist sie sicher trocken.

Gesagt, getan.

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