Damie

Pfotenliebe – Unser 1. Jahr mit Damie

Heute ist Karfreitag und vor einem Jahr, Karfreitag 2019, haben wir Damien aus der Pflegestelle abgeholt. Seitdem ist viel passiert. Mit ihm und mit uns. Und ich habe versprochen, etwas zu seiner Geschichte zu schreiben und dazu, warum mit ihm alles anders ist.


Aber von vorne. Wir hatten schon häufiger überlegt, einen Hund zu adoptieren. Da ich bereits einen Hund hatte und mir um die Verantwortung vollends bewusst war, habe ich die Entscheidung immer vor mir hergeschoben. Bis ich Anfang April 2019 eine Anzeige des Notpfote Animal Rescue e.V. gesehen habe. Wir haben nochmal überlegt und festgestellt, dass die Bedenken (Job, Zeit etc.) eigentlich nur ein Ausrede sind. Tina und ich arbeiteten versetzt und ich konnte jederzeit von zu Hause arbeiten. Also haben wir kurzerhand die Notpfote kontaktiert und hatten zwei Tage später einen Termin in der Pflegestelle, um Damien kennenzulernen. Er war in einer privaten Pflegestelle bei einer alleinstehenden Frau inmitten von Remscheid.


Der Erstkontakt

Bei der Begrüßung kam er direkt auf uns zugelaufen, sprang an uns hoch und war voller Energie. Er ist ein Terrier-Schnauzer-Mix, die Energie des Terriers hat er damit schon direkt gezeigt. Wir haben uns ganz schnell angefreundet und Petra, die Pflegerin, hat uns erzählt, dass er bei uns ganz anders reagiert hat, als bei anderen Interessent*innen. Es waren wohl schon einige da, die aber alle zurückgeschreckt sind vor der Energie die er hat. Aber wir haben uns direkt auf ihn eingelassen.

Um ihn nicht nur in der Wohnung kennenzulernen, sondern ein kleines Gesamtbild zu bekommen, sind wir spazieren gewesen. An der Hauptverkehrsstraße, durch die Innenstadt, durch eine Einkaufspassage, auf Rasenflächen. Das volle Programm, verschiedene Situationen. Das lief ganz gut, auch wenn er nicht alles so toll findet – Kinder und Schaufensterpuppen waren nicht so seins. Mit rasselndem Schlüsselbund vor seiner Nase hat Petra seine Reize unterbrochen, was sehr gut geklappt hat.

Für uns war die Entscheidung klar, Damie kommt zu uns. Jetzt sollte es schnell gehen, denn wir hatten über Ostern zwei Wochen Urlaub und wollten die Zeit für die Eingewöhnung bei uns zu Hause nutzen. Wir mussten uns bis dahin noch einer Prüfung des Vereins unterziehen, das vertragliche regeln und alles, was ein Hund so benötigt, kaufen. Zeit dafür war eine Woche. Und dann war es soweit.


Was wussten wir bisher eigentlich über ihn?

Wir wussten, dass er im Mai 2017 geboren wurde, er aus Ungarn kommt, wohl von der Straße, aber dann dort in einer Pflegestelle war. Außerdem wurde er von der Notpfote im Januar 2019 nach Deutschland geholt, war verhältnismäßig lange im Verein und hatte dort schon ein bisschen Training, bevor er in die Pflegestelle zu Petra gekommen.


Willkommen bei uns

Karfreitag haben wir Damie zu uns geholt. Wir haben ihm die Wohnung gezeigt und er hat sich total schnell eingewöhnt. (Warum ich zwischendurch zwischen Damie und Damien switche, erzähle ich übrigens noch später.)

Mit Nachbarn und zu Hause war alles super. Am Ostersamstag, nach seiner ersten Nacht bei uns, bin ich morgens mit ihm durch die Stadt zum Bäcker um Brötchen zu holen. Wir haben lange Spaziergänge und Wanderungen von bis zu 12 Kilometern durch Felder, Wälder und Wiesen gemacht – er war zwischendurch ein bisschen aufgeregt, aber sonst war alles gut.


Die Veränderung

Ein paar Tage später fing er dann an Hunde, Autos, Radfahrer und Kinder zu verbellen. Er ist völlig außer sich gewesen, sobald ihm irgendwas zu nahe gekommen ist. Wobei „zu nahe“ in dem Fall einige Meter Entfernung war. Er lies sich auch überhaupt nicht aus seiner Aufregung rausholen, stattdessen fing er an um sich zu schnappen, wenn es ihm nicht gepasst hat, dass ich ihn zurückhalte.

Damie war nun eine Woche bei uns und wir hatten beschlossen, eine Hundeschule mit Einzeltraining zu besuchen und uns so Hilfe zu holen. Wir hatten uns für die Martin Rütter Hundeschule D.O.G.S entschieden, da diese in Leichlingen und daher für uns ohne Auto erreichbar war. Zu der Zeit war es so, dass Damie, sobald ein Auto an uns vorbei gefahren ist, so sehr in die Leine gesprungen und Zähne fletschend mit hoher Stimme gebellt hat, dass ich ihn – trotz seiner wenigen 15 Kilo – kaum halten konnte. Wir haben das auf Video aufgenommen und der Trainerin geschickt. Fehlgesteuerter Jagdtrieb, würde ich ihn nicht halten, würde er ohne mit der Wimper zu zucken ins Auto rennen.


Wir hatten insgesamt vier Einzelstunden bei D.O.G.S. Eine dieser Stunden fand bei uns zu Hause statt um zu schauen wie wir mit ihm leben und wie er sich verhält. Einerseits, wenn wir uns in der Wohnung bewegen – normal und schnell laufend. Und andererseits, wenn eine fremde Person durch die Wohnung läuft. Die Erkenntnis war, dass er uns permanent beobachtet und hinterherläuft. Was wir als Neugierde wahrgenommen haben, ist allerdings gleichzusetzen mit Stalking. Er kontrolliert uns, auf Schritt und Tritt und wenn wir uns für seine Verhältnisse zu schnell bewegen, wird er wild. Eifersucht ist ebenfalls ein Thema. Unsere Aufgabe war es nun, einen Platz für ihn herzurichten, von dem aus er nicht alles einsehen kann – am besten an der Heizung. Denn dort können wir eine Leine befestigen, sodass er auf seiner Matte bleibt und wir – als Training, damit er versteht, dass alles in Ordnung ist – mal schnell und mal weniger schnell durch die Wohnung laufen können, ohne dass er eingreift.

Übrigens: Die Aussage vom Prüfer der Vorkontrolle „denken Sie dran, ein Terrier kann ihnen die ganze Wohnung auseinander pflücken“, traf auf Damie nicht zu. Er konnte wunderbar alleine bleiben, unsere Nachbarn haben zwei Wochen – bis zur ersten Begegnung – nicht mal mitbekommen, dass wir einen Hund haben.

Es war klar, dass die Arbeit mit Damie ein langer Prozess ist und es bestimmt ein Jahr dauert, bis er ruhiger wird. Kleiner Spoiler: Das eine Jahr ist rum und es ist immer noch viel Arbeit.


Dann fing er an uns zu beschützen, vor allem und jeden. Wir glauben, dass das damit zusammenhängt, dass er nun „sein Rudel“ hat. Er wollte unser Rudelführer sein. Sobald jemand vor uns im Treppenhaus war, nahm der die Spur auf und laut bellend und an der Leine zerrend durchs Treppenhaus gelaufen. Kaum waren wir in der Wohnung, hat er die ganze Wohnung „nach dem Feind“ abgesucht und erst Ruhe gegeben, als er festgestellt hat, dass keiner in seinem Revier ist.

Auch draußen wollte er natürlich alles regeln. Er verkläfft jeden, der nahe kommt. Um ihm klar zu machen, dass wir die Angelegenheit regeln, ist der Ansatz der Trainerin gewesen, den Hund zu kontrollieren. Ablenken, Sitz machen lassen und Fokus auf uns lenken. Und natürlich, dass wir zwischen Hund und Feind stehen. Leichter gesagt als getan, aber manchmal hat es tatsächlich geklappt. Eine weitere Trainingsmethode der Martin Rütter Hundeschule ist das Verwenden einer Wasser-Spritzflasche. Das A und O ist, den Hunde lesen zu lernen. Verhält sich der Hund nicht wie wir wollen, wird er korrigiert, andernfalls belohnt. Im Falle der Wasserflasche heißt es: Sehen wir, dass gleich eine Reizüberflutung stattfindet und er z. B. auf einen Fahrrad los will, bekommt er einen kurzen aber ruckvollen Spritzer auf die Stirn. Was soll er daraus Lernen? Dass ihm was Unangenehmes widerfährt, wenn er sich aggressiv verhalten möchte. Diese Trainingsmethode war neu für uns – allerdings haben wir den Profis vertraut. Es hat auch tatsächlich einige Male geklappt, dann hat sich das ganze Blatt allerdings gewendet. Es hat ihm natürlich überhaupt nicht gepasst, also hat er nach der Flasche geschnappt und im Eifer des Gefechts auch nach mir, denn ich kontrolliere die Flasche schließlich. Wir haben die Trainingsmethode überdacht, denn das war natürlich das totale Gegenteil von dem, was wir wollten.


Über Youtube haben wir uns Videos von Stephanie Salostowitz angeschaut, die mit anderen Methoden trainiert und die ich sehr empfehlen kann. Denn sie erklärt an praktischen Beispielen Verhaltensweisen der Tiere. Über die Videos haben wir einiges dazugelernt, angefangen anders zu denken und schlussendlich entschieden, nicht mehr zur Hundeschule zu gehen. Ich möchte keineswegs die Methoden schlecht reden, sie sind lediglich nichts für einen Spezialfall wie Damie.

Im Mai haben wir das erste Mal getestet, wie Damie auf’s Zelten reagiert. Klingt jetzt vielleicht banal, allerdings ist er nunmal kein tiefenentspannter Hund, sondern einer, der bei einer Fliege oder fremden Geräusch außer Rand und Band sein kann. Da gilt es vorsichtig zu sein, denn wir hatten natürlich keine Lust, dass er in der Nacht wegen irgendwelcher Geräusche durchs Zelt rennt, Angst bekommt und ggf. wild wird. Das Zelten hat sehr gut geklappt und wann auch immer Damie jetzt Matratze, Schlafsack oder Zelt sieht – er ist der erste der drauf/drin liegt.


Kurzausflug in die Großstadt

Ich hatte in letzter Zeit oft von zu Hause gearbeitet, Ziel war aber, dass ich Damie mit ins Büro nehme. Ende Mai habe ich das dann erstmals probiert. Da wir kein Auto hatten, sind wir mit dem Zug gefahren. Die Zugfahrt war ganz okay. Doch der eine Kilometer vom Bahnhof in die Kölner Innenstadt war überhaupt nicht entspannt. Ich war extra eher los gefahren, bevor der Berufsverkehr begonnen hatte, und habe in Köln einen Weg durch Nebenstraßen gewählt, dennoch waren schon einige Radfahrer unterwegs. Im Büro hat Damie sich nicht allzu wohl gefühlt, er war nervös und hat kaum Ruhe gefunden. Der Rückweg war dann sehr extrem. Der Großstadttrubel war gar nichts für ihn, am Bahnhofsgleis sind diverse Züge an uns vorbei gefahren und er hatte unheimliche Angst und war nur am Bellen. Für mich war klar: das tue ich ihm nicht wieder an.


Pause: Wir müssen mal raus

Wie du vielleicht ahnst, ist das eine anstrengende Zeit, die natürlich auch an Tina und mir nicht einfach so vorbei geht. Dass sich unser Alltag grundlegend ändert, war klar – allerdings haben wir natürlich nicht damit gerechnet, dass es so eine Herausforderung wird. Wir streiten uns nie, auch zicken wir uns nie an. Doch nach und nach haben wir gemerkt, wie wir den Stress in unsere Beziehung lassen. Wir waren mehr oder weniger frisch verheiratet und plötzlich das? Es war klar, wir brauchten dringends mal einen Tapetenwechsel. Zumal wir ewig keinen „normalen“ Urlaub hatten, die letzten Urlaube bestanden aus Umzug, Hochzeitsplanung und die Eingewöhnung mit Damie.

Also haben wir kurzerhand ein Auto und eine Ferienwohnung gemietet und sind an die Nordsee gefahren – ohne Familienbesuche. Einfach nur Zeit für uns drei und das Meer. Die Ferienwohnung lag im Dachgeschoss, im Erdgeschoss wohnte das Vermieterpaar – mit Hund. Die erste Begegnung der beide Hunde war – laut. Wir haben die beiden mit Leinenlänge Abstand aneinander gewöhnen lassen, was zeitweise gut war und zeitweise mit Zähne zeigen. Nach einer Weile haben sich die beiden allerdings ignoriert und sind getrennt von einander auf dem Grundstück rumgelaufen. Damie hat stundenlang Vögel gejagt und sich zwischendurch lediglich mal Trinkpausen gegönnt. JETZT wissen wir, dass das grundlegend falsch war. Zu der Zeit haben wir uns aber gefreut, dass er sich einfach mal auspowern kann. Wahrscheinlich ist das der meist vorkommende Trugschluss von Hundebesitzer*innen. Einen Terrier kann man nicht „auspowern“. Wir waren in den paar Tagen noch am Strand, auch das war im Nachhinein eine nicht so gute Idee, denn für ihn war auch das viel Stress.


Ein Auto musste her

Was hingegen überhaupt kein Stress für ihn war, war das Autofahren. Damie springt sofort ins Auto und schläft meist nach spätestens zwanzig Minuten ein. Auf dem Heimweg – mit dem Mietwagen – haben wir beschlossen, ein Auto zu kaufen. Das gibt uns Freiheit. Wir haben entschieden, dass wir künftig nur noch in reizärmere Gegenden fahren. Eine Woche später war der Kaufvertrag unterschrieben.

Wir haben es weiterhin mit Trainingsmethoden aus den Videos versucht, sind aber auch nicht wirklich voran gekommen. Zwischendurch hatten wir natürlich beide mal Gedanken daran, dass es einfacher wäre, Damie wieder abzugeben. Allerdings konnten wir das nicht mal vor uns aussprechen. Denn wir wussten auch beide, dass wir eine solche Entscheidung nicht mit unserem Gewissen hätten vereinbaren können. Die Karotte gehört jetzt zu uns und wir werden ein Team, auch wenn das ein langer und oft nicht einfacher Weg ist.


Eine Urlaubsfahrt ins Ungewisse

Irgendwann stand der Sommerurlaub an. Wir wussten überhaupt nicht, was auf uns zu kommt, da sich Damies Stimmung und damit sein Verhalten täglich ändert. Deshalb haben wir die Zeltsachen, Sack und Pack ins Auto gepackt und sind losgefahren. Unser Ziel? Das Meer, nahezu menschenleere schöne Orte und Entscheidungen immer nur für den Moment fällen. In diesen zwei Wochen Urlaub, hat sich ganz viel getan. Wir sind ein Team geworden, Damie hat endlich Vertrauen bekommen und wir haben unendlich viele tolle Erlebnisse gehabt, die wir ohne den Trouble-Master nicht erlebt hätten. Alles zur Tour findest du unter „Hin & weg 2019“.

Wieder zu Hause haben wir auf der gewohnten Gassirunde gemerkt, dass er viel entspannter war. Er hat nicht nur besser gehört, ihm waren auch immer häufiger Fahrräder und Co. egal. Nach diesen zwei Wochen war er zu Hause wie ausgewechselt. Das war ein riesiger Fortschritt.

Doch dann ging der Alltag wieder los, wir waren nicht mehr 24 Stunden zusammen. Nach einer Woche waren wir wieder beim Alten. Alles klar – tief durchatmen und weitermachen. Wir schaffen das. Gemeinsam.


Wir brauchen wen mit Erfahrung

Meine Mum hat uns besucht. Damie war ja noch immer in seinem Beschützermodus. Um die erste Begegnung mit meiner Mum und ihrem Freund locker zu halten, haben wir uns draußen getroffen und ich war extra vorher eine Runde laufen. Wir sind aufeinander zu, wollten uns in den Arm nehmen. Damie riss an der Leine und fing an, Zähne zu zeigen, zu knurren und zu bellen. Alles klar, das war zu viel. Es hat bis zum nächsten Tag gedauert, dass sich die beiden akzeptiert haben. Das hat uns sehr zu denken gegeben.

Wir haben beschlossen, dass wir jemanden brauchen, der sich mit Spezialfällen wie wir ihn haben auskennt. Jemand mit Erfahrung. Denn eins war klar: Wir geben nicht auf. Denn damit würden wir Damie auf dem Gewissen haben. Kein Mensch und kein Tier wird mit Wut, Aggression oder Bosheit geboren. Sie werden dazu gemacht, durch negative Erfahrungen. Und jede gebrochene Seele kann geheilt werden – doch dafür braucht es die richtige Therapie, Vertrauen und Liebe. In der Woche darauf, im September, habe ich einen Termin mit Bettina Vogelskamp gemacht.


Bereits im ersten Telefonat war klar, dass wir bei ihr richtig sind. Bettina arbeitet seit 25 Jahren mit Hunden, mit Auslandshunden, Straßenhunden und Extremfällen. Sie ist regelmäßig im Ausland und holt Hunde mit nach Deutschland. Sie kennt sich aus mit Stress, Angst und traumatischen Erlebnissen. Für uns war klar, dass sich jetzt grundlegend was ändern wird.

Sie erzählte mir im Ersttelefonat über das Verhalten von Hunden, die im Tierheim oder in Pflegestellen im Ausland zusammen gesteckt werden. Damie war in Ungarn mit mehreren Hunden auf einer Pflegestelle, deshalb war uns unklar, warum er so extrem auf fast jeden anderen Hund reagiert. Sie erzählte uns, dass für einen Hund dort zwei Optionen gibt: Entweder er ist Rudelführer oder er ordnet sich unter, alles andere würde unschön enden.

Ersteres bezweifelte sie aufgrund seines Verhaltens. Sie glaubt vielmehr, dass er stark unterdrückt wurde. Jetzt, wo er uns hat, versucht er alle Unterdrückung raus zu lassen und der Rudelführer zu sein. Deshalb war es die ersten Tage mit ihm bei uns auch noch recht entspannt – weil er sich noch unterdrückt gefühlt hat? Das sind natürlich Vermutungen, keiner kann in ihn hineinschauen.


Das richtige Training

Unser erstes Treffen mit Bettina war total anders als erwartet. Unsere Köpfe waren so voll von Gedanken, Möglichkeiten, Zweifeln. Wir dachten, wir würden ganz viele Aufgaben und Ratschläge bekommen. Doch als wir nach diesem ersten Termin zu Hause zu Abendbrot saßen, waren unsere Köpfe leer. Wir waren frei im Kopf, ganz ruhig, wie resettet und wieder voller Zuversicht.


Damien vs. Damie

Ein erster Punkt, den Bettina angesprochen hat, war sein Name. Woher kam er? Das war einfach, Damien (englisch gesprochen) hieß bereits so. Das ist sein Name, der im Pass steht. Wir fanden den Namen nicht so toll, klingt wie ein spanischer Gigolo, aber er hörte drauf und deshalb haben wir es dabei belassen. Sie meinte, es wäre überhaupt kein Problem, einem Hund einen anderen Namen zu geben. Es wäre vielleicht – auch für uns – sogar ein symbolisches Zeichen dafür, die Vergangenheit abzulegen und einen Neustart zu machen. Und so wurde aus Damien Damie. Der Name bleibt ähnlich, spricht sich aber viel weicher und freundlicher.


Stressabbau

Damie ist ein Extremfall, wie ihn auch Bettina selten hat. Er steht permanent unter Strom, versucht uns alles recht zu machen und hat dadurch durchgehend Stress. Bei Hunden kann der Stressabbau bis zu sechs Tage dauern. D.h. wenn wir Gassi gehen und er einen intensiven Stressmoment hat, müssten wir ihm normalerweise danach Zeit geben, bis er diesen Stress verarbeiten konnte. Stattdessen gehen wir aber natürlich einige Stunden später wieder Gassi, was erneut Stress auslöst. Selbst in der Wohnung ist es für ihn stressig, Vögel die er durchs Fenster beobachten kann, Geräusche der Nachbarn oder aber auch, wenn er sich freut, wenn Tina oder ich nach Hause kommen. Freude ist Aufregung und das wiederum ist gewissermaßen auch Stress. Mehrmals täglich kompensiert sich das und er jagt seine eigene Rute und beißt auch danach – seine Rute ist übrigens gekürzt.

Hinzu kommt, dass Damie sich zwar als Draufgänger dargestellt, er damit aber nur seine Ängste überspielt. An seinem hohen Bellen und der Unsicherheit in Begegnungen ist ganz klar die Angst zu sehen – und Ängste sind ebenfalls intensiver Stress, das kennt wohl jeder von uns. Das heißt: Die permanente Flut von Stress baut sich immer weiter auf und es besteht keine Chance, dass es weniger wird.


Ruhe vermitteln

Unsere Aufgabe ist nun, ihm Ruhe zu geben. So viel wie irgendwie möglich. Das Beste wäre, wenn er ein paar Wochen gar nicht raus kommt, damit er den aufgestauten Stress verarbeiten kann. Ist natürlich schlecht umzusetzen, er ist schließlich keine Katze. Also haben wir die Gassirunden auf das absolute Minimum reduziert. Wir haben vor der Tür einen kleinen Wald, in dem nur selten jemand ist. Dort sind wir drei Mal am Tag für 10- 15 Minuten gewesen. Wir haben unsere Bewegungsabläufe kontrolliert, keine ruckartigen und schnellen Bewegungen. Kein Spielen, kein Apportieren. Kein ständiges Streicheln oder Ansprechen, denn das verlangt jedesmal seine Aufmerksamkeit und das ist Aufregung aka Stress.

Nur kognitives und langsames Training. Er hat von Beginn an sein Futter von uns aus einem Futterdummy bekommen, so dass er sich auf uns konzentrieren muss, um Futter zu bekommen. Damit haben wir Konzentration aufgebaut und den Fokus auf uns gelenkt. Ohne uns gibt es nichts, das war ganz wichtig, weil in der freien Wildbahn kein Tier sein Futtergeber beißt – und nach uns hat er geschnappt. Über das Futter haben wir langsame Trainings aufgebaut.

Wenn es draußen unvermeidlich ist, jemandem zu begegnen, dann machen wir einen großen Bogen, halten Sicherheitsabstand und zeigen Damie damit, dass wir die Sache regeln und er uns Vertrauen kann, dass wir es nicht zur Konfrontation kommen lassen.

Bettina hatte uns gebeten, weitere Infos zu seiner Herkunft und seines Verlaufes einzuholen und ihn gesundheitlich durchchecken zu lassen. Medizinisch war alles gut. Bei der Vermittlung wurde uns zu seiner Geschichte nicht viel gesagt. Manchmal sei er noch unsicher und Kinder und Fahrradfahrer seien nicht so seins und lösten einen Jagdtrieb aus. Also haben wir uns erkundigt.


Was war da in Ungarn?

Ich habe die Notpfote kontaktiert, habe die Situation geschildert und die Frau hat daraufhin bei der Pflegestelle in Ungarn weitere Infos eingeholt.

Damie wurde auf der Straße gefunden und war dann 2-3 Monate in der Pflegestelle. Die Kürzung seiner Rute ist nicht in der Pflegestelle erfolgt. D.h. also, dass die Fäden, die wir an der Nahtstelle gefunden und ziehen lassen haben, schon über ein dreiviertel Jahr im Körper gewesen sein müssen. Im Januar wurde er dann nach Deutschland geholt. Eine Trainerin hat mit ihm trainiert, sodass er auch schon Grundkommandos kannte, als er zu uns kam. Für die Pfleger*innen war Damie der ADHS-Fall unter den Hunden und wurde deshalb auch so lange nicht vermittelt. Die Notpfote hat besonders darauf geachtet, dass er in eine ruhige Familie kommt. Was leider bei der Vermittlung etwas unterging: Auch schnelle Spiele, Apportieren und alles was seinen Jagdtrieb fördert sollte vermieden werden. Damie braucht besonders viel Ruhe. Diese detaillierten Informationen wären bereits bei der Vermittlung unglaublich hilfreich gewesen. Wahrscheinlich hätten wir es uns dann selbst auch nochmal überlegt, ob Damie der Richtige für uns ist – aber das steht auf einem anderen Blatt. Es ist schon alles gut, so wie es ist. Jedenfalls hätten wir von Tag 1 an anders trainieren können. Trotzdem sind wir dafür dankbar, dass die Notpfote uns auch jetzt dabei unterstützt hat und Informationen aus Ungarn eingeholt hat.


Die ersten Erfolge

Uns war natürlich klar, dass wir keine großen Sprünge erwarten konnten. Doch nach und nach haben wir immer wieder kleine Erfolgserlebnisse gehabt – und sei es nur, dass Damie mal 10 Minuten auf seinem Platz liegen bleibt, obwohl wir uns in der Wohnung bewegen. Kleine Schritte, es braucht Zeit. Der Trainingsansatz ist genau richtig. In einem weiteren Termin war eine Therapeutin mit dabei, die uns gezeigt hat, wie wir ihm mit langsamem über den Körper streichen Ruhe geben können. Wir haben angefangen, das täglich zu machen und versuchen auch jetzt immer noch täglich kleine meditative Ruherituale einzubauen. Da ich selbst täglich meditiere, binde ich Damie zusätzlich zwischendurch mit ein. Inzwischen legt er sich schon von selbst zu mir. Das A und O ist, dass wir innerlich ruhig sind, denn nur so können wir Ruhe vermitteln.


Hunde brauchen viel Schlaf

Im November habe ich den Weg in die Selbstständigkeit gewagt und arbeite somit jeden Tag von zu Hause. Natürlich ist es schön, wenn immer jemand zu Hause ist. Allerdings hatte das auch zur Folge, dass Damie sich nicht mal vier Stunden schlafen gelegt hat – ich war ja interessanter. Hunde haben andere Schlafphasen als Menschen und so brauchen erwachsene Hunde 17 bis 20 Stunden Schlaf am Tag. Nun ist Damie mit seinen zweieinhalb Jahren noch recht jung, hat aber dafür auch in den Wachphasen keine Entspannung. D.h. eigentlich braucht er wahrscheinlich eher 22 Stunden Schlaf. Du kannst dir sicher vorstellen, dass das bei uns gerade unmöglich ist. Und jeder weiß, wie sich Schlafmangel auswirkt.

Nun war ich jeden Tag zu Hause, Damie war nicht mehr bis zu sechs Stunden am Stück alleine. Wenn ich dann mal weggefahren bin oder gar nur kurz in den Keller gegangen bin, war es jedes Mal spannend in die Wohnung zu kommen. Es hat ihm überhaupt nicht gepasst, dass ich weg war. Gezeigt hat er es, indem er auf den Tisch gesprungen ist, Bücher zerbissen hat oder sich andere bewegliche Dinge geschnappt hat. Die Freude darüber, dass er uns wiedersieht wenn wir mal weg waren ging dann auch mal soweit, dass er Klamotten gegriffen hat. Nach drei bis vier Wochen haben wir uns endlich eingespielt und er hat tagsüber wieder 4-6 Stunden geschlafen – was allerdings immer noch viel zu wenig ist.


Die Grundruhe als Basis

Und dann stand Silvester vor der Tür, ein Graus für Tiere und Besitzer*innen. Wir wussten, dass Knallgeräusche ihn total einschüchtern und er extrem ängstlich wird, somit haben wir ihn mithilfe von CBD Öl auf den Jahreswechsel vorbereitet und haben dieses in ruhiger Umgebung bei meiner Cousine verbracht. Der Böllerei tagsüber konnten wir uns leider nicht ganz entziehen. Die Silvesternacht war verhältnismäßig ruhig – Damie war sehr aufgeregt, hat aber keine Angst gezeigt. Ein kleiner Fortschritt.

Wir waren soweit, dass wir uns eine kleine Grundruhe aufgebaut haben. Am deutlichsten zu sehen war es daran, dass wir Damie nach einer großen Aufregung wie einer Hundebegegnung binnen weniger Sekunden beruhigen konnten. Das ist unglaublich viel Wert und eine wichtige Basis. Ein halbes Jahr zuvor war das frühestens nach der Gassirunde zu Hause möglich. Wir hatten im Training sogar einen Zweithund, was wunderbar geklappt hat und seit wir mit Bettina im Training sind, hat er nicht ein Mal mehr geschnappt.


Der Rückschlag – wieder auf Null

Wir waren inzwischen auch soweit, dass wir wieder länger mit ihm draußen waren und täglich Waldspaziergänge gemacht haben. Dort wo wir laufen, sind nur wenige Hundebesitzer*innen unterwegs und wenn, dann sind diese vom Weiten zu sehen und man kann sich gut aus dem Weg gehen. Im Januar kam dann alles Schlag auf Schlag. Es gab zwei unschöne Hundebegegnungen von der eine fast bissig ausging. Plötzlich stand ein Hund vor uns, weit und breit kein Mensch. Damie hat Krawall gemacht, ich habe mich vor ihn gestellt und der andere Hund hat permanent versucht an Damie ran zu kommen und ihn zu zwicken. Meine lauten Rufe nach dem Menschen sind ins Leere gegangen, bis dann irgendwann ein Jugendlicher den Hund zurückgerufen hat. Einer beiden Hunde hat mich am Bein erwischt, Damie hatte zum Glück nur Kratzer, aber keine Verletzungen. Der Schock saß tief, das hätte auch anders ausgehen können. Doch selbst in der Situation: Hundert Meter weiter war Damie wieder normal am Schnüffeln und Markieren. Die starke Aufregung war erstmal abgeschüttelt.

Die Woche drauf hat uns im Wald ein Pferd verfolgt. Bereits von Weitem haben wir das Pferd gesehen. Wir haben die Besitzerin gebeten zu warten, damit wir Abstand aufbauen konnten. Natürlich war bereits Eskalationsstufe rot bei Damie. Über einen kleinen, etwa einen halben Meter breiten Pfad sind wir den Berg hoch, unser Weg zurück zum Auto. Hier würde die Frau mit ihrem Pferd definitiv nicht langlaufen. Denkste … Plötzlich stand sie wenige Meter hinter uns. Wir haben versucht, zügig vorwärts zu kommen. Ablenkung war überhaupt nicht mehr möglich, wir konnten Damie nur noch hinter uns her ziehen. Und die Frau mit ihrem großen Pferd immer hinter uns her. Von da an war wir gefühlt wieder auf Null.

Diese Begegnung hatte die letzten Monate Training zerstört. Ab jetzt war wieder jedes Fahrrad, jeder Vogel, jedes Auto und jeder Mensch Feind. Es gab keinen ruhigen Spaziergang mehr. Wir waren wieder an dem Punkt, dass wir drei Mal täglich für nur wenige Minuten in absolut reizarmer Umgebung rausgehen konnten.


Argh … Menschen

Rückblickend auf das letzte Jahr haben wir Menschen von einer Seite kennengelernt, die wir uns nicht hätten ausmalen können. Wir haben uns ein ziemlich dickes Fell anlegen müssen, um Kommentare nicht persönlich zu nehmen. Denn Menschen verurteilen ohne zu denken. Damie ist mit 40 cm nicht groß und dazu ist er niedlich. Das Fazit: Er muss lieb sein, erst recht weil er nicht wie ein Straßenhund aussieht. Wenn er andere Hunde oder Fahrradfahrer verbellt, dann ist er böse und wir haben in der Erziehung versagt. Kommentare wie „Was hat der denn?“, „Was ist das denn für einer?“, „Der braucht mal Erziehung!“, „Gehen Sie mal in die Hundeschule!“ oder auch „Ein ganz Böser ist das!“, kennen wir zu genüge. Diese Menschen hinterfragen nicht. Aber es hat ja alles einen Grund. Viele Menschen sind der Meinung, dass man ein Tier streichelt, ein paar Kommandos erklärt und sie dadurch zum Schoßtier werden.

Nur wenige nehmen Rücksicht bei Begegnungen. „Meiner tut nichts, der will nur spielen“ als Antwort auf die Bitte den Hund zurückzurufen, ist der Klassiker. Die Schlimmsten sind die, die ihre Hunde im Freilauf nicht zurückrufen können – weil die Hunde einfach nicht hören. Dann gibt es die, die keine Rücksicht nehmen, die trotz der Bitte etwas langsamer zu sein beim Laufen ihre Pace halten müssen und im hohen Tempo an uns vorbei rennen. Die, die ihre Kinder auf uns zu rennen lassen, weil der Hund so niedlich ist und das Kind ihn doch so gerne streicheln möchte. Das sind nur ein paar Beispiele aus dem Alltag.

Viele Menschen haben keinen Respekt. Selbst wenn es zum Gespräch kommt und wir sagen, dass er hyperaktiv ist und Angst hat, wird das oft nicht akzeptiert – „Ach komm mal her, ich tu dir doch nichts.“. Die Reaktionen sind dann „Da muss man doch was tun“ – Ach wirklich? Oder „Ist das nicht stressig?“ – Nein, totale Entspannung, sehen sie das etwa nicht?


Neuaufbau – Es geht bergauf

Von Januar bis Ende März haben wir gebraucht, um das Vertrauen und eine Grundstabilität wieder aufzubauen. Mit Ruhe, Vertrauen, Entspannungsritualen und Bachblüten als Unterstützung, haben wir es geschafft. Seit drei Wochen sind wir wieder mit Bettina im Training und machen gute Fortschritte.


Und wie geht es uns damit?

Seit einem Jahr dreht sich alles um Damie. Bettina hat uns schon oft gesagt, dass ihn die meisten längst abgegeben hätten und wir ganz tolle Arbeit machen. Das stärkt uns enorm. Denn natürlich ist das für uns auch nicht immer leicht. Wir waren schon oft an der Grenze der Verzweiflung und auch wenn Tina und ich ruhige Persönlichkeiten sind, auch wir kapitulieren hin und wieder – aber nur ganz kurz.

Ja, es ist oftmals stressig und ja, es ist auch manchmal nervig und ja, wir sind auch nicht so frei wie wir es mal wollten. Aber das alles stärkt uns, macht uns noch mehr zu einem Team. Andere Paare bauen ein Haus oder kriegen Kinder – wir haben Damie.


Alles ist genau so richtig, wie ist ist

Vielleicht mag es alles negativ klingen, das empfinden wir allerdings nicht so. Damie ist ein wunderbarer Hund, der sehr auf uns fixiert ist, intelligent ist, sehr schnell lernt und total neugierig ist. Er buddelt für sein Leben gerne und liebt es in der Sonne auf dem Rasen zu spielen, zu robben und sich zu wälzen. In stressfreien Zeiten hört er aufs Wort, er kennt seine Kuscheltiere beim Namen, akzeptiert (meistens) ein Nein, nimmt das vor ihm liegende Futter nicht, wenn wir es ihm nicht freigeben und seit zwei Wochen wissen wir, dass wir ihn sogar ohne Worte, nur auf Zeichen führen können. In einigen Situationen klappt das inzwischen sogar draußen trotz Ablenkung.

Durch Damie sind auch wir gefestigter geworden. Insbesondere ich bin ein impulsiver Mensch und habe mehr innere Ruhe gefunden, denn ohne die kann ich das nicht von Damie abverlangen. Wir haben unseren Horizont erweitert, verurteilen selbst nicht mehr so schnell. Wir sind stressresistenter geworden. Ich bin sogar der festen Überzeugung, dass ich den Weg in die Selbstständigkeit nicht durchgezogen hätte, wenn wir Damie nicht hätten. Denn durch ihn haben wir so viele schöne Orte in der Natur entdecken können und haben unseren Dacia Duster zum Mini-Camper umgebaut. Dadurch sind wir gedanklich ans Reisen im Van und das ortsunabhängige Arbeiten gekommen. Das hat mich immens motiviert. Und jetzt stehen wir tatsächlich kurz davor, mit dem Vanlife zu starten, durch Europa zu reisen und von unterwegs zu arbeiten.

Wir sind freier denn je.

Vielen Dank für’s Lesen. Ein Anliegen habe ich allerdings noch.


Thema Auslandshund

Das Thema Auslandshund stößt immer wieder auf unterschiedliche Meinungen. Wir hätten uns auch für den einfachen Weg entscheiden können und einen Hund vom Züchter oder einen Welpen holen können.

Ich kenne einige Hundebesitzer*innen, die ein Tier aus dem Ausland haben. Diese Tiere haben immer eine Geschichte, die nicht zurück zu verfolgen ist. Die meisten Hund haben Unschönes erlebt, sind ohne Mutter aufgewachsen, haben auf der Straße gelebt, sind vielleicht sogar misshandelt worden oder fast verhungert. Gerade deswegen haben sie ein besseres Leben verdient. Sie haben ein Zuhause verdient. Eines, das sich der Verantwortung annimmt. Und das Wichtigste dabei ist, dass den Tieren Zeit gegeben wird. Denn wie läuft es denn ab?

Das Tier lebt auf der Straße, wird gefangen, lebt im Zwinger mit anderen Tieren, die das gleiche Leid durchhaben. Stress, Unsicherheit. Dann werden die Tiere nach Deutschland transportiert, wo sie ein anderen Klima, andere Menschen und Regeln erwarten. Hunde leben im Jetzt, sie können nur reagieren, wissen nicht, ob das, was kommt gut oder schlecht ist. Dann werden sie vermittelt. Plötzlich sind da Menschen, die sich die ganze Zeit kümmern wollen, betüddeln und abverlangen. Mach dies, mach das – oder mach dies nicht, mach das nicht. Und das in geschlossenen Räumen auf wenigen Quadratmetern Wohnfläche. Wenig ist hier natürlich relativ – aber im Vergleich zum Leben auf der Straße sind die Tiere eingeschlossen. Das müssen sie erstmal verarbeiten.

Lass dich nicht abschrecken. Bei Damie kommen mehrere Faktoren zusammen: Straßenhund, traumatische Erlebnisse, Hyperaktivität und dazu ist er noch ein Terrier. Unsere Powermöhre halt.

Wenn du dich für einen Hund aus dem Tierschutz entscheidest, dann gib ihm Zeit. Tiere sind sehr dankbare, treue Wesen und leben sich meist verhältnismäßig schnell ein. Sie sind einfach der beste Freund des Menschen.

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